Warmhaltung
Werden Dampfkessel für kurze Zeit, z. B. an Wochenenden oder während des Produktionsstillstands in der Nacht, nicht benötigt so bietet sich für diese Kessel eine Warmhaltung an. Dabei wird der Kessel auf einem abgesenkten Kesseldruck warmgehalten. Durch den niedrigeren Druck im Kessel und damit auch einer niedrigeren Mediumstemperatur sinken die Wärmeverluste in den Stillstandszeiten.
Technische Information: Warmhaltesysteme für Dampfkessel
Die Warmhaltung des Kessels hat dabei im Wesentlichen drei Vorteile:
- Schnelle Verfügbarkeit der vollen Dampfleistung innerhalb weniger Minuten
- Vermeidung des Eindringens von Sauerstoff und damit keine Stillstandskorrosion
- Vermeidung der höchsten mechanischen Beanspruchung aus dem Kaltanfahren
Warmhalteschlange im Kesselboden eingebaut
Warmhaltung mittels Heizschlange
In Mehrkesselanlagen oder in Anlagen, in denen Sattdampf aus einem Fremddampfnetz für die Beheizung der Warmhalteschlange zur Verfügung steht, erfolgt die Warmhaltung mittels einer in der Kesselsole eingebauten Heizschlange. Die Warmhaltung kann dabei im Kessel mit Hilfe eines Stellventils in der Dampfzuführung auf einen Solldruck geregelt oder aber ungeregelt erfolgen.
Der Vorteil dieser Variante ist insbesondere die gleichmäßige Temperaturverteilung innerhalb des Kessels. Eine Temperaturschichtung wird zuverlässig vermieden. Dadurch werden die Wärmespannungen beim Wechsel vom Warmhaltebetrieb in den Normalbetrieb enorm verringert.
Warmhaltung über eine Heizschlange
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Druckanzeiger (Manometer) |
PICA± |
Druckmessumformer |
PRZA+ |
Druckbegrenzer |
Warmhaltung über die Feuerungsanlage
Einzelne Kesselanlagen oder der Führungskessel einer Mehrkesselanlage, für die kein Dampf aus dem Netz vorhanden ist, müssen mit der eigenen Feuerungsanlage warmgehalten werden.
Da die Feuerungswärmeleistung des Brenners in dieser Betriebsart nur die Wärmeverluste der Anlage ausgleichen muss, ist die Feuerungsleistungsregelung auf minimale Last eingestellt. Bei gut isolierten Anlagen schaltet die Feuerungsanlage nur einmal innerhalb mehrerer Stunden zu. Die Warmhaltung erfolgt dabei häufig auf etwa 50 % des mittleren Kesselbetriebsüberdrucks, um ein besonders schnelles Anfahren zu ermöglichen.
Mit der Brennerwarmhaltung sind aber immer alle Nachteile einer häufigeren Brennertaktung wie z. B. Vorlüftverluste und mechanische Belastungen verbunden.
Zudem bildet sich bei einer Warmhaltung ohne Dampfentnahme über einen längeren Zeitraum (mehrere Tage) eine Temperaturschichtung im Kessel aus, welche zusätzliche mechanische und thermische Belastungen beim erneuten Feuern verursacht.
Warmhaltung über die Feuerung
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Druckanzeiger (Manometer) |
PICA± |
Druckmessumformer |
PRZA+ |
Maximaldruckbegrenzer |