Überhitzer

Mit dem Überhitzer wird der Wasserdampf über seine Verdampfungs­temperatur hinaus weiter erhitzt. Diesen Dampf nennt man überhitzten Dampf oder Heißdampf. Die Dampftemperatur liegt oberhalb der Sättigungstemperatur.

Überhitzter Dampf wird hauptsächlich für komplexe, weitläufige Dampfnetze, für den Antrieb von Dampf­motoren und Dampfturbinen zur Stromerzeugung oder zur Aufheizung von Kraftwerks­anlagen eingesetzt. Bei Großwasserraumkesseln wird der Überhitzer nach dem ersten Rauchrohrzug auf der vorderen Wendekammer aufgebaut. Je nach Druckstufe des Kessels können Heißdampftemperaturen von 100 K über der Sattdampf­temperatur und bis maximal 300 °C erreicht werden.

Abb. "Zustandsdiagramm für Wasser bzw. Dampf im Temperatur-Enthalpie-Diagramm (T-h-Diagramm) mit den Bezeichnungen der Flächen im technischen Sinne"

Info zu Heißdampf

Zweiflammrohrkessel mit aufgebautem Überhitzer

Zweiflammrohrkessel mit aufgebautem Überhitzer

Mögliche Heißdampftemperaturen und die mindestens erforderliche Druckstufe in Abhängigkeit von dem gewünschten Dampfdruck nach dem Überhitzer

Mögliche Heißdampftemperaturen und die mindestens erforderliche Druckstufe in Abhängigkeit von dem gewünschten Dampfdruck nach dem Überhitzer

Max. Heißdampftemperatur [°C]

     

Min. Kesselbetriebs­druck [bar]

Beispiel:

Dampfdruck nach Überhitzer = 12 bar. Daraus resultiert: Maximal mögliche Heißdampftemperatur 291 °C und minimale Kessel­druckstufe 16 bar

Konstruktion

Das Überhitzermodul wird auf die vordere Wendekammer aufgesetzt. In der vorderen Wendekammer ist eine Trennwand mit einer Rauchgasregelklappe für den Bypass der Rauchgase vom ersten zum zweiten Rauchrohrzug eingebaut. Hiermit erfolgt ein vollautomatischer Betrieb, der eine rauchgasseitig geregelte Heißdampftemperatur sicherstellt. Die Überhitzer werden kundenspezifisch so ausgelegt, dass die Heiß­dampftemperatur in einem vorgegebenen Bereich der Kessellast (z. B. 50 ... 100 %) erreicht wird.

Der Überhitzer wird mit der Kleinstlast trocken angefahren. Die Feuerungs­leistung wird schrittweise erhöht, sobald eine Teildurchströmung des Überhitzers mit Dampf erfolgt. Nach Freigabe der Heißdampf­temperatur- und Feuerungsregelung erfolgt der Betrieb. Um die Heißdampftemperatur gewährleisten zu können und Ablagerungen im Überhitzer auf der Wasserseite zu vermeiden werden Demister zur Redu­zierung der Restdampffeuchte eingesetzt.

Abb. "Ein Demister, wie er unter der Dampfentnahme im Dampfkessel angeordnet wird"

UL-S mit aufgebautem Überhitzer

UL-S mit aufgebautem Überhitzer

Überhitzermodul

     

Heißdampftemperatur-Regelklappe

     

Sattdampfentnahme Kessel mit Demister

Überhitzerrohrbündel

 

Economiser